17.06.2022Campusgelände: Stadt und Uni erproben soziale Treffpunkte für junge Leute
Sich an lauen Sommerabenden in der Altstadt unter freiem Himmel zu treffen, hat in Göttingen eine lange Tradition. Innerstädtische Plätze sind dafür vor allem an Wochenenden ein beliebtes Ziel. Die Lage dieser Plätze birgt zugleich viel Konfliktpotenzial: Anwohner*innen beklagen häufig den Lärm in den Abendstunden und nachts durch laute Musik und feiernde Menschen. Bereits im vergangenen Sommer hatte die Universität das Campusgelände am Platz der Göttinger Sieben an Wochenenden für Feiernde bereitgestellt. Wegen Corona waren damals viele Gebäude nur wenig genutzt, aktuell finden aber dort wieder auch an den Abenden (und) am Wochenende Veranstaltungen statt, werden Büros und die Bibliothek genutzt.
Stadt und Universität Göttingen wollen nun erproben, ob das Campusgelände auch in diesem Sommer als sozialer Treffpunkt genutzt werden kann. Voraussetzung ist, dass auch auf dem Campusgelände Rücksicht auf andere sowie auf die Einrichtungen der Universität Göttingen genommen wird. Geöffnet wird das Gelände sonnabends und sonntags, um Studierende und Angehörige der Universität weniger beim Lernen und Arbeiten zu stören. Bei allem Spaß, der natürlich gegeben sein soll, ist auf dem Campusgelände auf ein vernünftiges und respektvolles Miteinander zu achten. Müll gehört in die bereitgestellten Mülltonnen, Belästigungen anderer werden nicht toleriert, die Einrichtungen der Universität wie die eigens geöffneten WC-Anlagen sind pfleglich zu behandeln.
„Ich bin der Universität sehr dankbar dafür, dass sie ihr Gelände öffnet und jungen Menschen eine Fläche zum Treffen im Freien bietet. Das Angebot kann allerdings nur aufrechterhalten werden, wenn sich alle auch an die Regeln halten und nicht über die Stränge schlagen“, betont Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt.
„Wir sind uns bewusst, dass dies mit Belastungen am Campus verbunden ist.“, erklärt der Präsident der Universität Metin Tolan. „Da wir uns als Universität der Stadt und ihren Einwohner*innen sehr verbunden fühlen, möchten wir unseren Beitrag dazu leisten, stressfreie Zusammenkünfte im Freien ermöglichen – zum Wohle Aller.“
Der Platz wird montags von der Universität und den Göttinger Entsorgungsbetrieben gereinigt. Nach Absprache wird sich die Stadt an weiteren Kosten beteiligen.