17.01.2024Hohe Nachzahlungsforderungen durch LEG: Stadt fordert Immobilien-Gruppe zum Handeln auf
Für die meisten Betroffenen dürfte es eine Schreckensnachricht gewesen sein: Kurz vor Weihnachten hatten Mieterinnen und Mieter der LEG-Immobilien-Gruppe in Grone ihre Nebenkostenabrechnungen mit teils horrende Nachforderungen im mittleren fünfstelligen Bereich erhalten. Angesicht dieser Umstände stellt sich die Stadtverwaltung demonstrativ hinter die betroffenen Mieter*innen und akzeptiert das Gebaren der Immobiliengruppe nicht.
„Die Stadt Göttingen steht an der Seite der Mieterinnen und Mieter in Grone“, unterstreicht Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt. Sie betont: „Wir fordern die LEG auf, die kritischen Abrechnungen unverzüglich zu prüfen und zu korrigieren. Außerdem ist in dieser schwierigen Lage das Mieter*innenbüro sofort und dauerhaft zu besetzen.“ Noch immer seien den Betroffenen keine zufriedenstellenden Auskünfte erteilt worden, so die Oberbürgermeisterin. „Wir haben die LEG jetzt nochmals schriftlich aufgefordert, ihrer Verpflichtung als Vermieterin endlich nachzukommen.“ Zuletzt hatte die LEG erst auf Druck der Verwaltung gehandelt und angekündigt, die Nachzahlungsbescheide zu prüfen. „Das Vertrauen der Mieter*innen in die LEG ist verspielt.“ Eine letzte Chance, das Vertrauen aufzubauen, sieht Broistedt nur durch schnelles und zielgerichtetes Handeln.
Sozialdezernentin Krause: „Die Stadt unterstützt nach Kräften“
Durch das Einwirken der Stadt konnte erreicht werden, dass die Mieter*innen den Zahlungsaufforderungen zunächst nicht nachkommen müssen. Auch die sich daraus ergebenden höheren Abschläge müssen bis zur endgültigen Klärung nicht gezahlt werden. „In dieser außergewöhnlichen Situation ist klar, dass die Stadt nach Kräften unterstützt“, untermauert auch Sozialdezernentin Anja Krause. „Wir waren bei der Veranstaltung am 8. Januar vor Ort und stehen im Austausch mit den verschiedenen Beteiligten.“
Die Unterstützungsleistung der Stadt Göttingen ist vielfältig: Für Menschen im Transferleistungsbezug überprüfen Mitarbeiter*innen des Jobcenters bzw. des Sozialamts die Abrechnungen grundsätzlich auf Plausibilität und beraten zu weiteren Angeboten. Darüber hinaus werden für Transferleistungsbezieher*innen die Mitgliedsbeiträge für den Mieterverein übernommen. In dieser schwierigen Situation unterstützt die Stadt auch die Prüfgemeinschaft der Mieter*innen durch die Übernahme der Kosten für anwaltliche Beratung und auch das Nachbarschaftszentrum Grone wird von der Stadt bei der dort regelmäßig stattfindenden Beratung von Mieter*innen unterstützt. Das Nachbarschaftszentrum wird außerdem finanziell durch die Stadt gefördert und steht auch den Initiativen zur Verfügung, etwa um dort Räume zu nutzen. Auch die Groner Mehrzweckhalle steht dafür bereit.