05.08.2022Energiesparen: Stadt gründet Koordinierungsgruppe
Oberbürgermeisterin Broistedt: „Wir müssen jetzt sparen, um im Winter keine kalten Füße zu haben.“
Die Stadt Göttingen bereitet sich auf eine Gasmangellage im Winter 2022/2023 vor. Dazu hat Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt eine Koordinierungsgruppe eingerichtet. In der Gruppe sind unter der Leitung des Ersten Stadtrats Christian Schmetz verschiedene Fachbereiche der Stadt wie etwa Ordnung, Feuerwehr und Personal, aber auch Institutionen wie die Polizei Göttingen und die Stadtwerke Göttingen AG vertreten.
„Die nächsten Monate werden herausfordernd sein. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam gut darauf vorbereiten. Die Devise lautet: Wir müssen jetzt Energie sparen, um im Winter keine kalten Füße zu haben“, betont Oberbürgermeisterin Broistedt. Jede eingesparte Kilowattstunde helfe, dass die bundesweiten Gasspeicher auch in der kalten Jahreszeit ausreichend gefüllt sind. Christian Schmetz ergänzt: „Angesichts der drohenden Gasknappheit kommen wir um das Energiesparen nicht umhin. Deshalb sind alle aufgefordert, einen bestmöglichen Beitrag zu leisten: Die Stadtverwaltung und ihre Tochtergesellschaften, Unternehmen, Institutionen und die Stadtgesellschaft insgesamt.“
Jede*r Göttinger*in kann aktiv zum Energiesparen beitragen, in dem der Verbrauch von Strom und Wärme gesenkt wird. „Jeder Beitrag zählt“, unterstreicht Broistedt. Wer wissen will, wie man wo im Haushalt Energie sparen kann und welche Beratungs- und Förderangebote es in Göttingen gibt, kann sich auf der städtischen Internetseite informieren.
Die Stadt Göttingen will in Sachen Energiesparen mit gutem Beispiel vorangehen und an den Energiesparsonntag im April anknüpfen. Innerhalb der Koordinierungsgruppe werden daher Maßnahmen herausgearbeitet, die dabei helfen sollen, so viel Energie wie möglich einzusparen. Zugleich wird die Stadt Präventivmaßnahmen erarbeiten für den Fall, dass die Gasvorräte zu früh erschöpft sind. Die Stadt ist bereits im engen Austausch mit beispielsweise der Stadtwerke Göttingen AG, der Göttinger Sport- und Freizeit GmbH (GöSF), den Göttinger Verkehrsbetrieben und der Göttinger Wohnungsbaugesellschaft und weiteren städtischen Tochtergesellschaften. Gemeinsam wird besprochen und abgewogen, welche Maßnahmen sinnvoll und mit welcher Priorität umzusetzen sind. Dabei geht es auch darum, welche Schritte welche Einsparungen bringen.
Als erste Maßnahme wird die nächtliche Effektbeleuchtung des Alten Rathauses abgeschaltet. Geprüft wird außerdem, die Heizung im Neuen Rathaus frühmorgens und spätnachmittags herunterzufahren und die Raumtemperatur abzusenken. Auch sollen alle zentralen Heizungsanlagen überprüft und in ihrer Effizienz optimiert werden. Wo immer es möglich ist, soll eine Umstellung auf LED-Beleuchtung erfolgen. Zudem soll auf Heizlüfter, Warmwasserboiler und Stand-by-Modi bei elektrischen Geräten verzichtet werden. „Über diese und weitere Maßnahmen werden wir uns in der Koordinierungsgruppe austauschen“, so Schmetz, und weiter: „Dabei stehen wir im engen Schulterschluss mit den Stadtwerken und werden uns auch mit dem Landkreis austauschen.“ Bei allen Überlegungen ist die Stadt auch im Austausch mit anderen Niedersächsischen Städten und dem Städtebund. Ziel ist hier, dass die Kommunen sich bei ihrem Vorgehen bestmöglich abstimmen.
Die Koordinierungsgruppe wird jetzt einen Maßnahmenkatalog erarbeiten. Sobald dieser steht, könnte er in einer möglichen Sondersitzung dem Ausschuss für Feuerwehr, Ordnung und allgemeine Verwaltungsangelegenheiten präsentiert werden; Beschlussgremium wäre dann der Verwaltungsausschuss. Ziel ist es, Anfang September die Öffentlichkeit über konkrete Sparmaßnahmen zu informieren.