Kinder- und Jugendärztliche Bereitschaftsdienstpraxis ab 01. Juli 2017

(Quelle: http://www.goettinger-tageblatt.de/Goettingen/Uebersicht/Kinder-und-Jugendaerztliche-Bereitschaftsdienstpraxis-nimmt-Betrieb-auf)

 

Bereitschaftsdienst nimmt am 1. Juli seinen Betrieb auf Neue Notdienststelle für Kinder

Für junge Patienten aus Göttingen und der Region gibt es eine neue Anlaufstelle: die Kinder- und Jugendärztliche Bereitschaftsdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) im Universitätsklinikum.

Quelle: dpa

Göttingen/Osterode. Die neue Einrichtung in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Osteingang des Universitätsklinikums ist der zentrale Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte aus dem Raum Südniedersachsen/Göttingen. In Betrieb geht der Bereitschaftsdienst am Sonnabend, 1. Juli, teilt das Klinikum weiter mit. Angesiedelt ist er in den Räumen des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Für die jungen Patienten, erklärt das Klinikum, „bündeln sich in einem Notfall künftig alle Ver-sorgungsmöglichkeiten an einem Ort.“ Dort sei gesichert, dass sie entweder vom diensthabenden Kinder- und Jugendarzt behandelt oder gegebenenfalls sofort in die Abteilung Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums überwiesen werden könnten. Die räumliche Nähe garantiere „eine Versorgung der kurzen Wege“. Das soll zu einer zusätzlichen Verbesserung der Versorgungsqualität führen.

Bislang gab es keinen flächendeckenden ärztlichen Bereitschaftsdienst für Kinder und Jugendliche in Südniedersachsen. Die Kinder- und Jugendärzte standen den Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten zu unterschiedlichen Zeiten in ihren Praxen zur Verfügung. Die Regelungen waren diesbezüglich nicht einheitlich, so das Klinikum. Die neue Einrichtung geht auf einen Beschluss der Vertreterversammlung der KVN zurück. Danach muss der Bereit-schaftsdienst bis spätestens zum Jahresende 2017 neu geregelt werden. Ziel dabei ist eine zentrale Anlaufstelle an einer Klinik für Kinder und Jugendliche.

Die Anlaufstelle geht auf eine Initiative der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte zurück. „Mit der direkten Anbindung der Kinder- und Jugendärztlichen Bereitschaftsdienstpraxis an die Versorgungswege eines Klinikums der Maximalversorgung sehen wir viele Vorteile“, erklärt der Göttinger KVN-Geschäftsführer Harald Jeschonnek. „Unsere jungen Patienten haben die Gewissheit, dass sie im Universitätsklinikum Göttingen unter einem Dach mit Spitzenmedizin auf dem neuesten Stand weiterversorgt werden. Für die jungen Patienten ist auf kürzestem Weg eine rasche Notfall- und Mitversorgung gesichert. Zudem ist der neue Standort in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Göttingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.“ Mit dieser Lösung sei eine Patientenversorgung durch Fachärzte gewährleistet.

Anders sieht das die Bürgerinitiative Osterode. Abends und am Wochenende bedeute die Göttinger Lösung lange Fahrzeiten bis zum nächsten Kinderarzt. Daher habe die Bürgerinitiative vorgeschlagen, dass ab 1. Juli der kinderärztliche Bereitschaftsdienst nicht ausschließlich in Räumlichkeiten am Göttinger Klinikum, sondern sonnabends von 9 bis 13 Uhr in den Arztpraxen im Altkreis Osterode geleistet und nach Notdienst-Konditionen vergütet wird, um betroffenen Eltern die Anfahrt nach Göttingen zu ersparen, erklärt Initiativen-Sprecher Bernd Hausmann. Das sollte bei der KVN-Vertreterversammlung diskutiert werden – eigentlich.

Doch über den bevorstehenden Start ausschließlich in Göttingen sei die Initiative nicht informiert worden. Das habe man allein aufgrund der Nachfrage einer Journalistin erfahren. Noch nicht einmal der Tagungsort der nichtöffentlichen Vertreterversammlung sei die Bürgerinitiative informiert worden, beschwert sich Hausmann: Sie habe geplant, unmittelbar vor der Tagung 2800 Unterschriften gegen eine reine Göttinger Lösung zu übergeben. “Das ist mehr als schlechter Stil”, sagt Hausmann. “Das ist eine Geringschätzung der betroffenen Bürger.“

Zufahrt und Öffnungszeiten

Die Kinder- und Jugendärztliche Bereitschaftsdienstpraxis ist über den Osteingang des Universitätsklinikums (Fahrstuhl B4, Ebene 1, Anmeldung im Raum 1.B4 561 im Sozialpädiatrischen Zentrum) zu erreichen. Der Weg ist ausgeschildert. Eine Terminvergabe während des Bereitschaftsdienstes ist nicht vorgesehen. Außerhalb der Sprechzeiten in den Praxen und der Sprechzeiten der neuen Bereitschaftsdienstpraxis findet die Versorgung der jungen Patienten in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums statt. Besucherparkplätze gibt es in direkter Nähe zum Osteingang (Zufahrt über die Zimmermannstraße).

Geöffnet ist die neue Kinder- und Jugendärztliche Bereitschaftsdienstpraxis am:

• Mittwoch: 18 bis 22 Uhr

• Freitag: 16 bis 22 Uhr

• Sonnabends, Sonntags und Feiertags: 10 bis 20 Uhr.

• Heiligabend, Silvester: 10 bis 20 Uhr.